Das Gehäuse – eine Symphonie in Holz
Das Gehäuse ist die Grundfestung eines jeden Lautsprechers und die Basis für den guten Ton. Es muss „lediglich“ die folgende Eigenschaften haben: extreme Steifigkeit, keinerlei Eigenvibration, effiziente Schallisolierung und das richtigen Volumen.
Um die ersten beiden Punkte zu gewährleisten müssen wir gegen unser eigenes Prinzip der Handarbeit verstoßen und 3D-CNC-Fräsen einsetzen. So werden alle Rohgehäuse und sämtliche hölzernen Grundelemente mit einer Toleranz von 1/10mm maschinell gefertigt – das schafft man von Hand einfach nicht. Der Mehrkammernaufbau unserer Gehäse mit komplizierter Matrixverstrebung im Nesting-Verfahren reduziert die Gehäuseschwingungungen auf ein Minimum. Somit verhindert man die Bildung einer Klangfarbe - wir machen also genau das Gegenteil als z.B. bei beim Instrumentenbau. Alle Bauteile werden mit einem speziellem 2-Komponenten-Leim unzertrennbar verbunden. Das Ergebnis ist ein „stilles“ Lautsprechergehäuse, dass von Innen ebenso beeindruckt wie von Außen:
Bei der Abmaßung unserer Gehäuse richten wir uns streng nach den Parametervorgaben der verbauten Accuton Töner – unser Anspruch hier ist, dass jeder Töner im Gehäuseinneren einen optimalen Gegendruck und das richtige unkomprimierte Luftvolumen „erfahren“ kann. Die Kür dabei ist vor und hinter dem Treiber einen identischen Luftdruck zu erreichen. Das Ergebnis: die Keramik- Töner spielen frei und ungebremst wie in einem luftleeren Raum.
Nicht zu unterschätzen ist die Ventilation eines Lautsprechergehäuses. Es hat sich „der Einfachheit wegen“ die Frontventilation bei vielen Lautsprecheranbietern durchgesetzt, obwohl ein Loch im Gehäuse wie ein weiterer Lautsprecher wirkt. Die surrounTec™ Subwoofer ventilieren nach hinten, die Monitore ventilieren mit vier Öffnungen zu den Seiten. Da aus keinem surrouinTec™ Reflexrohr Töne austreten muss bei der Aufstellung nur darauf geachtet werden dass die ausströmende Luft nicht direkt auf eine Wand trifft.
Die Schallwand, Isoplate genannt
Wir montieren die Töner nicht direkt in das Gehäuse sondern verwenden eine bis zu 130mm starke Schallwand. Sie erfüllt mehrere Funktionen: Zum einen bewegen sich die Chassis schnell vor und zurück. Diese Bewegungsenergie wird „in entgegengesetzter Richtung“ auf die Schallwand und anschliessend an das Gehäuse übertragen. Daraus resultieren mechanische Vibrationen erzeugen Verzerrungen der Schallwiedergabe. Selbst ein rigoros verstrebtes Lautsprechergehäuse, wie die unsrigen, würde unter diesen Chassis-Bewegungen leiden. Daher besteht eine surrounTec™ Isoplate aus viskoelastisch verklebten Materialstufen um die Bewegungsenergie vom Gehäuse fern zu halten.
Damit aber noch nicht genug: unsere analogen Produkte der Professional Serie sowie alle High-End Produkte haben eine weitere Stufe der Entkopplung zu bieten: den Reis-Ring (benannt nach dessen Erfinder). Dieser verbindet den Töner mit der Isoplate, nimmt Mikobewegungsenergie und stellt die erste Stufe der mechanischen Entkopplung dar (wir verbauen mindestens 2, maximal 4 Entkopplungsstufen!).
Das mechanische Time-Alignment aller akustischen Zentren
Last, but not least: die akustischen Zentren aller verbauten Treiber müssen auf einer Linie (optimalerweiser auf einem Kreisbogen) liegen. Dies ist bekannt als Time-Alignment. Warum? Ein konventioneller Lautsprecher ohne Time-Alignment arbeitet fehlerhaft. Bitte betrachten Sie das folgende Beispiel:
Originalsignal & Antwort der einzelnen Töner (Zeitversatz durch nicht angepasste akustische Zentren)
Bitte klicken für volle Größe.
Die Antworten von Hochtöner und Mitteltöner vermischen sich, wobei der Mitteltöner das Originalsignal, hier im Beispiel eine Wellenlänge, später überträgt als der Hochtöner. Bei typischen Messverfahren wie der FFT Messung zur Darstellung des Frequenzgangs zeigt sich die Auswirkung des falschen Summensignals nicht, da bei der FFT – Analyse der Einschwingvorgang unberücksichtigt bleibt. Daher wird nur der Eingeschwungene Zustand (siehe Bereich „Phasengleichheit“ in Abb. oben) analysiert. Da das Messignal bei der Frequenzgangmessung eine konstante Amplitude hat, fällt hier die falsche Summe der Einzelamplituden der Töner nicht auf.
Praktische Auswirkung der falschen Summenbildung:
Betrachten wir den Punkt der grössten Amplitude unseres Originalsignals: Er wird in der Schallantwort der Töner gemittelt. Daher erreicht die Summe von Hochtöner und Mitteltöner nie die Amplitude des Originalsignals. Bei der subjektiven Beurteilung ergibt sich eine verschleierte Fein- und Grobdynamik. Für die übertragung des Originalsignals ist die korrekte Summierung nach Amplitude und Zeit also wichtig, um die ursprüngliche Amplitude des Signals bei der Schallwandlung beizubehalten.